Presse

Gurken aus dem Spreewald, Stuttgarter Zeitung September 2010

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Westfälische Rundschau 29. September 2010

Hellweger Anzeiger 28. September 2010

Stadtspiegel Unna 07. Juli 2010

Hellweger Anzeiger 06. Juli 2010

Stadtspiegel Unna 27. April 2010

Hellweger Anzeiger 27. April 2010

Westfälische Rundschau 27. April 2010

WDR Servicezeit :Mobil 09. Februar 2010

Ausflugstipp: Licht und Schatten in Unna

 Von Klaus Kuderer

er Unna nur als Autobahnschild oder als den „kleinen Nachbarn“ von Dortmund kennt, dem entgehen in der alten Hansestadt am Hellweg nicht nur ein historisches Stadtzentrum mit viel Fachwerk, sondern auch lichte und dunkle Momente, die man nicht so leicht wieder vergisst.

 Lichtkunst in Brauereigewölben als Highlight

In der ehemaligen Lindenbrauerei aus dem 19. Jahrhundert mit seinem 52 Meter hohen Schornstein steigt man hinab in das weltweit einmalige Zentrum für Internationale Lichtkunst. Dort, wo früher alte Biergärbecken und Kühlkellerräume den Gerstensaft reifen ließen, hielten 2001 die bekanntesten Lichtkünstler Einzug: Olafur Eliasson, James Turrel oder Rebecca Horn haben für das Unnaer Industriedenkmal Räume geschaffen, die nicht nur Kunstkenner faszinieren.

Stadtführung in historischen Privatkellern

„Da hier eine Ackerbürgerstadt war und kein schickes Schloss steht, wollen wir unter Tage den Besuchern Unna näher bringen“, erklärt Stadtführer Wolfgang Patzkowsky. Und schon geht es unterirdisch weiter, zum Beispiel unter das Musikhaus Ebel in die Kunstkellergalerie „Nowodworski“. Die Gemäuer aus dem 15. Jahrhundert haben selbst die Zerstörungen des 30-jährigen Krieges überlebt. Einige Meter weiter wurde sogar ein Goldschatz aus dem 14. Jahrhundert gefunden. Heute blinken hier kleine Lampen und sind Skulpturen ausgestellt, und Spiegel reflektieren Kerzenlicht in die Gänge.

In einem anderen Fachwerkhaus neben der Stadtkirche haben sich die Bewohner ihren ganz eigenen Partykeller eingerichtet. Die Bruchsteinmauern aus Sandstein stammen aus dem 16. Jahrhundert. An der Theke lädt „Kellerkind“ Wolfgang Patzkowsky dann seine Gäste zu einem Glas Wein ein. Ein halbes Dutzend Privatkeller stehen auf seinem Programm. Dieser Rundgang unter Tage bietet dann immer auch Zeit für Geschichte und Geschichtchen der Hansestadt.

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Splash Bad Magazin 2009

Sammeln von Sinnen
Auch Kunst ist eine Form, dem Alltag zu entfliehen. Am Rande des Ruhrgebiets vereint das Künstlerpaar Frauke und Dietmar Nowodworski Kultur mit Geschichte.

In einem 500 Jahre alten Fachwerkhaus der Stadt Unna / NRW richteten die Beiden Ende 2004 ihr Atelier ein und zeigten seither im „arthaus:nowodworski“ 9 Ausstellungen zu unterschiedlichen Themen. Auch andernorts findet man ihre Fotografien und Objekte in permanenten Ausstellungen, und ein Ende 2008 herausgebrachter zweisprachiger Katalog dokumentiert ihre Arbeiten.

Reisen ist ein sehr wichtiger Aspekt in ihrem Leben, immer neue Inspirationen aus unterschiedlichen Kulturen, Orten und Menschen. Diese zeigen sie in Fotoprojekten, wie DOWN TOWN, Made in Cuba, Fernweh oder Souvenir del Mar (derzeitige Daueraustellung in der Firma Keuco) und nehmen ihre Besucher mit auf eine imaginäre Reise in eine andere Welt.

Auch die neue Ausstellung, „DIE ANDERE PERSPEKTIVE“, spricht die Sinne in einer ganz eigenen Form an. Hier wird die Philosophie der Künstler gegenwärtig: Kunst ist dort, wo die Vergangenheit auf Gegenwart und Zukunft trifft, verschmilzt und somit der Realität die Schwere nimmt.

Dieser Punkt wird in dieser Ausstellung besonders anhand der Objekte und der verwendeten Materialien verdeutlicht. Die Künstler zeigen hier, wie Dinge unterschiedlichster Herkunft, Zweckmäßigkeit und ursprünglich angedachter Nützlichkeit in neuer Komposition zu einem eigenständigen Leben erwachen. Der Besucher wird so einerseits aus dem Alltag entführt und hat doch in spielerischer Form den Wiedererkennungseffekt, welcher ihm ein Lächeln entlocken mag. Auch in der Rauminstallation „die handelsfreie Zone“ verliert sich der Besucher in seine eigene Welt. Licht, Klang und Haptik appellieren an seine Sinne und eigene Wahrnehmung.
Mehr zu „arthaus:nowodworski“ finden Sie unter: www.nowodworski.de oder folgen Sie der Route der Industriekultur und genießen Sie einen „escape aus dem Alltag“ zwischen historischem Ambiente und moderner Kunst.

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Magazin BerührungsPUNKTE | Nr. 16: »Daneben« 10/2009

Doppeldeutig

Was haben eine altertümliche Handbohrmaschine, ein vergoldetes Opernglas mit Perlmuttgriff und eine kleine Schiffsschraube gemeinsam? Frauke und Dietmar Nowodworski haben sie gefunden – die Bohrmaschine in Köln, die Schiffsschraube in Hamburg und das Opernglas in Budapest – und zu einer mannshohen Skulptur zusammengefügt. Mit der schlanken Gestalt und dem kühlen Blick aus den gold umrahmten Gläsern wirkt sie streng, fast ein bisschen etepetete. Doch sie hat auch eine ganz andere Seite. Dreht man an der seitlichen Kurbel der Bohrmaschine beginnt ein rasender Tanz, bis der Griff des Opernglases durch die Fliehkraft horizontal absteht. Nach dem Austrudeln richtet sich der Blick wieder starr in die Ferne. Als Verursacher und Beobachter weiß man nicht so recht, ob die Unterbrechung eine Wohltat oder lästige Pflicht war.

Sammeln von Sinnen

Die beweglichen Skulpturen und Objekte des Künstlerpaares haben ganz unterschiedliche Wirkungen. Mal direkt wie gerade erlebt, mal wird man zum Betrachter kleiner Universen und mal entlocken sie einem ein Schmunzeln. Eines haben alle gemeinsam: Sie bestehen aus unterschiedlichsten Fundstücken, die – liebevoll und kreativ zusammengesetzt – einen bis dahin verborgenen Sinn entfalten. In dem historischen Haus in der Altstadt von Unna, in dem Frauke und Dietmar Nowodworski wohnen, arbeiten und ausstellen, hängt der Himmel sprichwörtlich voller Ideen. Ihre gesammelten „Rohstoffe“ bewahrt das Künstlerpaar in einer großen Werkstatt auf – in Regalen und aus Platzgründen auch an Haken an der Decke.

Oft sind die einzelnen Fundstücke für sich schon kleine Kunstwerke. Schrammen, Beulen und Gebrauchsspuren erzählen von einem zweckbestimmten Vorleben. Frauke und Dietmar Nowodworski gucken genau hin undentdecken darüber hinaus verborgene Qualitäten, die sie durch die Kombination mit weiteren Fundstücken, kleinen Figuren, Federn, Rädern oder anderen Gegenständen aus ihrem Fundus zum Vorschein bringen. Kleine Motoren im Inneren der Kunstwerke starten auf Knopfdruck oder reagieren über Sensoren auf Bewegung. So werden die Objekte zum Leben erweckt – manche danken es dem Betrachter auch mit einer akustische Begleitung.

Erwecken Sie unter www.beruehrungspunkte.de die Kunst zum Leben und entdecken Sie das ganze Potenzial der Objekte.

‚XCHANGE
Neben der Sammelleidenschaft arbeitet das Künstlerpaar an weiteren Projekten. Großformatige Installationen und vor allem die Fotografie gehen immer wieder Verbindungen ein, so auch bei dem aktuellen Projekt im Rahmen der europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010.

In Zusammenarbeit mit dem Stadtheimatpfleger Wolfgang Patzkowsky und internationalen Künstlern und Fotografen thematisieren Frauke und Dietmar Nowodworski den Verfall und die Neuentdeckung von Industriebrachen und -architekturen.

Führungen, Installationen und Fotografien beleuchten das Thema Fusion urbaner Kerne und landschaftlicher Zonen. Ein ehemaliges Fabrikgebäude, seiner ursprünglichen Funktion enthoben, dient hierbei als Ausstellungs- und Projektionsfläche und zeigt so pragmatisch eine Neuentdeckung alter Industriekultur.

Doppeldeutig

Was haben eine altertümliche Handbohrmaschine, ein vergoldetes Opernglas mit Perlmuttgriff und eine kleine Schiffsschraube gemeinsam? Frauke und Dietmar Nowodworski haben sie gefunden – die Bohrmaschine in Köln, die Schiffsschraube in Hamburg und das Opernglas in Budapest – und zu einer mannshohen Skulptur zusammengefügt. Mit der schlanken Gestalt und dem kühlen Blick aus den gold umrahmten Gläsern wirkt sie streng, fast ein bisschen etepetete. Doch sie hat auch eine ganz andere Seite. Dreht man an der seitlichen Kurbel der Bohrmaschine beginnt ein rasender Tanz, bis der Griff des Opernglases durch die Fliehkraft horizontal absteht. Nach dem Austrudeln richtet sich der Blick wieder starr in die Ferne. Als Verursacher und Beobachter weiß man nicht so recht, ob die Unterbrechung eine Wohltat oder lästige Pflicht war.

Sammeln von Sinnen

Die beweglichen Skulpturen und Objekte des Künstlerpaares haben ganz unterschiedliche Wirkungen. Mal direkt wie gerade erlebt, mal wird man zum Betrachter kleiner Universen und mal entlocken sie einem ein Schmunzeln. Eines haben alle gemeinsam: Sie bestehen aus unterschiedlichsten Fundstücken, die – liebevoll und kreativ zusammengesetzt – einen bis dahin verborgenen Sinn entfalten. In dem historischen Haus in der Altstadt von Unna, in dem Frauke und Dietmar Nowodworski wohnen, arbeiten und ausstellen, hängt der Himmel sprichwörtlich voller Ideen. Ihre gesammelten „Rohstoffe“ bewahrt das Künstlerpaar in einer großen Werkstatt auf – in Regalen und aus Platzgründen auch an Haken an der Decke.

Oft sind die einzelnen Fundstücke für sich schon kleine Kunstwerke. Schrammen, Beulen und Gebrauchsspuren erzählen von einem zweckbestimmten Vorleben. Frauke und Dietmar Nowodworski gucken genau hin undentdecken darüber hinaus verborgene Qualitäten, die sie durch die Kombination mit weiteren Fundstücken, kleinen Figuren, Federn, Rädern oder anderen Gegenständen aus ihrem Fundus zum Vorschein bringen. Kleine Motoren im Inneren der Kunstwerke starten auf Knopfdruck oder reagieren über Sensoren auf Bewegung. So werden die Objekte zum Leben erweckt – manche danken es dem Betrachter auch mit einer akustische Begleitung.

Erwecken Sie unter www.beruehrungspunkte.de die Kunst zum Leben und entdecken Sie das ganze Potenzial der Objekte.

‚XCHANGE
Neben der Sammelleidenschaft arbeitet das Künstlerpaar an weiteren Projekten. Großformatige Installationen und vor allem die Fotografie gehen immer wieder Verbindungen ein, so auch bei dem aktuellen Projekt im Rahmen der europäischen Kulturhauptstadt RUHR.2010.

In Zusammenarbeit mit dem Stadtheimatpfleger Wolfgang Patzkowsky und internationalen Künstlern und Fotografen thematisieren Frauke und Dietmar Nowodworski den Verfall und die Neuentdeckung von Industriebrachen und -architekturen.

Führungen, Installationen und Fotografien beleuchten das Thema Fusion urbaner Kerne und landschaftlicher Zonen. Ein ehemaliges Fabrikgebäude, seiner ursprünglichen Funktion enthoben, dient hierbei als Ausstellungs- und Projektionsfläche und zeigt so pragmatisch eine Neuentdeckung alter Industriekultur.

Aus dem Magazin BerührungsPUNKTE – Magazin Nr. 16: »Daneben«

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MONOPOL – Magazin für Kunst und Leben/online Juni 2009

courtesy Arthaus Nowodworski
arthaus:nowodworski
Den Dingen auf den Grund gehen

Sammeln von Sinnen lautet das Motto des Künstlerpaars Frauke und Dietmar Nowodworski. Im nordrhein-westfälischen Unna lädt ihr Arthaus Nowodworski zu ungewöhnlichen Ding-Erfahrungen ein. In wechselnden Ausstellungen führen sie die Sinnlichkeit der Dingwelt abseits von Zweckgedanken vor. Monopol sprach mit Frauke Nowodworski über Orte, Reisen und den verborgenen Zauber der Dinge.

Frau Nowodworski, was muss man sich unter dem Arthaus Nowodworski vorstellen?
Ein Kunstatelier, das wir 2004 ins Leben gerufen haben, in einem der ältesten Fachwerkhäuser in Unna. Unsere gemeinsame Arbeit begann schon früher, mit Fotoprojekten zunächst zu lokalen Themen. Mein Schwerpunkt ist Fotografie, soziale Faktoren, Lebensaspekte spielen da eine wichtige Rolle. Dietmar arbeitet seit zwanzig Jahren mit Objekt- und Installationskunst. Eine wichtige Gemeinschaftsarbeit war eine Art Feldstudie zu den ruhrgebietstypischen Trinkbuden, an denen früher nur Wasser verkauft wurde. Erst später kam ein Angebot von Alkoholika, Süßigkeiten und anderen Waren dazu. Uns ging es um den Aspekt, dass die Trinkhallen allmählich verschwanden – und damit besondere soziale Treffpunkte. Wir fuhren durchs Ruhrgebiet, haben sechzig Szenerien von Trinkhallen aufgenommen und haben mit den Besitzern gesprochen.

Sie haben auch eine Trinkhalle in ihrem Kunsthaus aufgebaut. War das eine authentische Rekonstruktion?
Nein, das war eine Fantasiebude, in der Kitsch und Kultur versammelt war. Außerdem war dieser Kiosk interaktiv. Man konnte auf verschiedene Knöpfe drücken, dann bewegten sich bestimmte Objekte.

Ganz gemäß dem Motto der diesjährigen Biennale in Venedig sind Sie auch „Weltenmacher“, oder?
Stimmt. Unser zentrales Anliegen aber ist, den Besucher mit der realen Welt zu konfrontieren, wenn auch aus ungewohntem Blickwinkel. Unser aktuelle Ausstellung heißt „Die andere Perspektive“. Die Objekte, die dort zu sehen sind, sollen ein „Umschalten“ beim Betrachter bewirken. Es sind Objekte, die zum alltäglichen Lebensbedarf gehören. Sie werden normalerweise als Gebrauchsobjekte genutzt, sollen im Kunstraum aber wieder als Ding an sich erlebt werden.

Oft kombinieren Sie Objekte. Es entstehen „Gegenstands-Wolpertinger“ aus vielen verschiedenen Elementen, ein Opernglas am langen Hals eines Fleischwolfs zum Beispiel.
Bei diesen Skulpturen spielt die Bewegung eine entscheidende Rolle. So können die Besucher an Kurbeln drehen, oder anderweitig einen Mechanismus in Bewegung setzen. Es entstehen ganz neue Assoziationen zur Dose, Schiffsschraube, zum Opernglas oder zu anderen Dingen.

Mit ihrem Slogan „Sammeln von Sinnen“ sprechen Sie sich ja auch für ein Ausblenden des Nützlichkeitsaspekts aus.
Uns interessiert die Schönheit des Gegenstands an sich. Jeder kennt das aus seiner Kindheit: Kindern sammeln Blätter und nehmen die Formen und Farben wahr. Das geht in der schnelllebigen Gesellschaft verloren. Wir wollen die Leute wieder an die individuelle Betrachtung der Dinge heranführen.

Wie funktioniert das Team? Gehen Sie arbeitsteilig vor? Gibt es Reibungen beim Zusammenarbeiten?
Wir arbeiten eigentlich sehr harmonisch zusammen. Es beginnt mit dem Sammeln, mit dem Wahrnehmen von Gegenständen. Ein wichtiger Faktor für uns ist das Reisen; bei Stadtbesuchen begeben wir uns nicht nur in die attraktiven Ecken, sondern vor allem dahin, wo gelebt wird. Wir lesen Dinge auf oder fotografieren Schriftzüge an irgendwelchen Mauern. Der nächste Schritt ist die bewusste Kombination der Elemente im Atelier und die gemeinsame Entscheidung, wie sich die Apparaturen bewegen sollen. Dietmar übernimmt die technische Realisation, und bei der Namensgebung entscheiden wir wieder zusammen.

Mit der Kamera lassen sich Dinge, Erscheinungen, Atmosphären leicht transportieren, beim Mitnehmen von Gegenständen stoßen Sie sicher auf Schwierigkeiten.
Ja, zum Beispiel war es schwierig, einen großen alten Gaskocher aus Griechenland durch den Zoll zu bekommen. Weil ich früher in der Touristikbranche tätig war, konnte ich aber gut Griechisch und habe den Zollbeamten bekniet, dass er den Koffer mit dem Gaskocher freigibt. Für uns selbst sind die Dinge natürlich mit tausend solcher Geschichten verbunden. Der Betrachter entwickelt hoffentlich wieder andere Assoziationen.

Wie sehen ihre nächsten Pläne aus?
Wir bereiten ein Projekt für die Ruhr 2010 vor. Unter diesem Label werden ja die 53 Städte und Gemeinden des Ruhrgebiets zusammengefasst. Wir wollen eine ehemalige Fabrikhalle in der Stadt Unna nutzen und dazu mit einer Gruppe holländischer Künstler zusammenarbeiten. Ich will nicht zuviel verraten, aber unser Projekt dreht sich um Industriekultur im Wandel. Sie wissen, dass solche Veränderungen im Ruhrgebiet immer besonders schnell passieren.

Interview: Jens Hinrichsen